Jenga im Schutzanzug
Für die jährliche Belastungsübung der Chemieschutzanzug-Träger hatte sich die Übungsleitung gestern ein paar besondere Herausforderungen einfallen lassen. In voller Ausrüstung musste eine Partie Jenga gespielt werden und im Unterrichtsraum verteilte Flaschendeckel gefunden und auf die richtigen Flaschen geschraubt werden. Garnicht so einfach, wenn man in einem Überdruck-Schutzanzug steckt, dessen Sichtfenster durch die feuchte Luft von Innen beschlägt und man mit dicken Gummihandschuhen filigran arbeiten muss!
Anschließend wurden zwei sogenannte „GAMS“-Lagen geübt. Die Abkürzung GAMS setzt sich zusammen aus dem Standard-Ablauf bei Gefahrenlagen durch atomare, biologische oder chemische Stoffe: Gefahr erkennen – Absperren – Menschenrettung durchführen – Spezialkräfte anfordern.
Zum einen wurde die Dekontamination eines aus dem Gefahrguteinsatz zurückkehrenden Trupps geübt, zum anderen die schnelle Rettung und Not-Dekontamination einer bei einem Chlorgas-Austritt verunfallten Person.
Die Feuerwehr Bonn unterhält umfangreiche Gerätschaften und Fahrzeuge für ABC-Schadenslagen, die größtenteils auf der Feuerwache 3 in Bad Godesberg stationiert sind. Auch die meisten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr absolvieren einen ABC-Lehrgang und können danach bei entprechenden Lagen eingesetzt werden. Unter dem säurebeständigen Vollschutzanzug wird ein Atemschutzgerät getragen. Die ausgeatmete Luft hält den Anzug in Überdruck, überschüssige Luft kann durch ein Ventil entweichen.