24 Stunden Übung Jugendfeuerwehr
24 Stunden Übung der Jugendfeuerwehr
Auch in diesem Jahr haben die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Oberkassel eine 24h Übung durchgeführt. Solch eine Übung wird oft auch als Berufsfeuerwehrtag bezeichnet.
Was ist eine 24h Übung?
Hierzu übernehmen die Jugendlichen für einen ganzen Tag und eine ganze Nacht die Besetzung der Feuerwache. Simuliert wird hierbei der Alltag eines Berufsfeuerwehrmannes oder einer Berufsfeuerwehrfrau, mit allen Tätigkeiten die dabei so anstehen. Angefangen von der Einteilung in die jeweiligen Trupps um die Fahrzeuge zu besetzen, bis hin zur Einteilung des Wachdienstes. Der Wachdienst kann besteht aus Themengebieten wie, die Fahrzeug- und Fahrzeughallenpflege, die Versorgung (Essen vorbereiten/kochen) aller Kameradinnen und Kameraden, sowie dem Reinigungsdienst, um die Wache schließlich an die nächste Schicht sauber zu übergeben.
Begonnen hat der Samstag um 11:00 Uhr mit dem Bezug der Nachtquartiere, sowie der Einteilung der jeweiligen Trupps und Wachdienste. Anschließend schallte, zum ersten Mal in diesem Dienst, der Einsatzgong durch die Wache. Mit dem Stichwort: „B1 Containerbrand“ fuhren die beiden Einsatzfahrzeuge zügig zur Einsatzstelle auf den Sportplatz-Parkplatz. Nach ersten Erkenntnissen qualmte es sehr stark aus einem Altglascontainer. Die Löschgruppe hat hierzu mit einem C-Rohr den vermeidlichen Brand mit Hilfe des Wassers aus unserem Fahrzeugtank gelöscht. Nachdem die Einheit eingerückt war, stand die Mittagspause auf dem Plan.
Gut gestärkt wurde die Einheit mit dem nächsten Stichwort alarmiert: „B3 Werkstattbrand“ war der Auslöser für den Alarmgong. Die Jugend versammelte sich in die Autos und fuhr die Einsatzstelle bei der Werkstatt des RAS an. Dort empfang die Einheit ein aufgebrachter Mitarbeiter, der seinen Kollegen vermisst. Er sollte sich laut Aussage noch im verrauchten Keller der Werkstatt befinden. Der Angriffstrupp rüstete sich mit dem ersten C-Strahlrohr und einer Lampe aus und ging zur Menschenrettung in den Keller vor. Nachdem die vermisste Person gefunden wurde kam eine schlechte Nachricht. Der Sohn der verletzten Person sei noch im Keller, sodass der Schlauchtrupp als Unterstützung mit dem Angriffstrupp erneut in den Keller vor ging um diese zu bergen. Die Wasserversorgung stellte sich für den Wassertrupp etwas schwieriger dar, da der Hydrant nur durch unwegsames Gelände erreichbar war. Der Schlauchtrupp konnte die zweite vermisste Person sicher bergen und das Feuer konnte gelöscht werden.
Im Anschluss stand eine wohlverdiente Pause an, indem wir mit ein paar kurzen Teamübungen für Abwechslung aus dem Feuerwehralltag gesorgt haben. Ziel einer Übung war es, mit mehreren Personen und 2 Getränkekisten weniger als Personen, auf diesen Getränkekisten einen Weg zu überbrücken ohne den Boden zu berühren. Sobald eine Getränkekiste nicht von einem Teilnehmer berührt wird, fällt diese aus dem Spiel heraus, was das Ganze noch etwas schwieriger gestaltet.
Ein Ort, welcher direkt am Rhein liegt bekommt auch an so manchen Tagen, hierzu entsprechend Einsätze die nicht nur mit Löschwasser, sondern anderem fließendem Gewässer zu tun haben. So haben auch wir einen Einsatz mit dem Stichwort: “TH3 P-Rhein“ erhalten. Hierzu haben wir von der Leitstelle den Auftrag erhalten, die schon zu Wasser gelassenen Einheiten Königswinter Niederdollendorf mit ihrem Mehrzweckboot, sowie die Berufsfeuerwehr Bonn mit ihrem Löschboot, durch unsere Hilfe an Land zu unterstützen. Wir teilten die Einheit nur gleichermaßen auf die beiden Fahrzeuge auf und fuhren zwei vorgegebene Punkte an. Das Löschfahrzeug für den südlichen Punkt am KAMEHA-Hotel an und begann dort zu Fuß mit der Suche in Richtung Südbrücke. Das Mannschafts-Transport-Fahrzeug fuhr den Punkt Haribo-Schiff an und begab sich von dort aus zum Rhein und suchte somit Stromaufwärts das Ufer auch in Richtung Südbrücke ab. Mittig unter der Südbrücke konnten durch die beiden sich treffenden Suchtrupps, drei verletzte und stark unterkühlte Personen gerettet werden. Hier war nachweislich Alkohol beim Kentern des Kanus mit im Spiel.
Nach der erfolgreichen Rettung folgte anschließend eine angemessene Stärkung vom Grill auf der Wache. Ein kurioses Stichwort „TH5 Helikopter-Absturz“ ereilte die Einheit nach Einbruch der Dunkelheit. Mit einer Ungewissheit machte sich die Einheit auf in die Dunkelheit, um in der Nähe des Steinbruches nach einem abgestürztem Helikopter und deren Insassen zu suchen. Nach Eintreffen der Einheit an der Einsatzstelle wurden diese von zwei Polizisten in Empfang genommen, welche nicht etwa mit ihrem eigenen Einsatzfahrzeug vorher vor Ort waren, sondern sie waren beide Teil der Hubschrauberbesatzung. Zwei weiterer Personen, unter anderem der Pilot wurden vermisst. Nachdem dieser schwerverletzt geborgen werden konnte, zeigte sich erst die weitere Brisanz des Einsatzes. Der Helikopter sollte mit zwei Polizisten gesichert, einen Sträfling in ein anderes Gefängnis versetzen. Dieser Gefangene war nun nicht an der Unfallstelle aufzufinden und ist geflohen. Durch die Fußfessel konnte einer der Polizisten alle fünf Minuten ein Signal empfangen, bei dem die genauen Standortdaten mitgeteilt wurden. Die Einheit teilte sich in mehrere Suchtrupps auf und unterstützte die Polizei so bei der Suche des Gefangenen. Die Trupps verständigten sich entsprechend über Funk und konnten so immer die genauen Standortdaten übermitteln um den Flüchtigen am Ende in der Meerhausener-Straße stellen zu können.
In der Nacht zündelten fremde Personen am Rhein herum, sodass die Einheit mit Stichwort: „B1 Container“ alarmiert wurde. Diese wurden entsprechend durch die Gruppe gelöscht und zugleich sichergestellt, dass sich dieses nicht weiter verbreiten konnte. Nun stand auf der Wache die Nachtruhe an, welche bloß durch den Weckruf zum Frühstück am nächsten Morgen unterbrochen wurde. Der letzte Einsatz der Schicht mit dem Stichwort: „TH2 Katze auf Baum“ sorgte für eine etwas entspannter Anfahrt zur Einsatzstelle. Im Bürgerpark trafen wir dann auf keine meldende Person, sodass wir uns selbst auf die Erkundung aufteilten. Nach einigen Minuten konnte das Tier ausfindig gemacht werden und mit Hilfe der Vornahme von einer zweiteiligen Steckleiter aus dem Baum gerettet werden.
Wir bedanken uns hier beim Jugendwart Felix, der diese Übung organisiert hat, jedoch dies nur mit der Hilfe vieler aktiver Feuerwehrleute der Einheit umsetzen konnte. Sei es die Vorbereitung des Essens, der Aufbau von Einsatzszenarios oder die Betreuung der Jugend über die gesamten 24 Stunden. Hiermit ein großes Dankeschön an alle Helfer und Helferinnen.